Innerhalb Deutschlands umstrittene Sexindustrie

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Die SWR-Dokumentation „Sex kaufen“ wirft einen tiefen Blick auf die Sexindustrie in Deutschland, wo Sexarbeit zwar legal, aber zunehmend umstritten ist. Während politische Gruppen wie die CDU/CSU im Bundestag ein Verbot von bezahltem Sex und Bordellen fordern, beleuchtet dieser Film das echte Leben derjenigen, die in diesem Geschäft tätig sind. Er enthüllt eine oft verborgene Welt, in der sowohl die Herausforderungen als auch die Entscheidungen von Sexarbeiterinnen und Bordellbetreibern deutlich sichtbar werden.

Innerhalb eines deutschen Bordells

Eine zentrale Figur in der Dokumentation ist Aurel Johannes Marx, der seit über 20 Jahren Bordelle betreibt. Eines seiner Etablissements befindet sich im Süden Berlins, wo Sexarbeiterinnen Zimmer mieten, aber eigenständig arbeiten. Die Preise sind festgelegt: 80 Euro für 30 Minuten und 150 Euro für eine Stunde, von denen Marx einen Anteil nimmt – 40 Euro für eine halbe Stunde und 70 Euro für eine Stunde.

Wie Marx jedoch erklärt, wünschen viele Kunden nicht nur die Standarddienste wie Oralsex oder Vaginalverkehr mit Kondom, sondern oft mehr. Für diese zusätzlichen Leistungen verlangen die Frauen zusätzliche Gebühren, die bis zu 60 Euro betragen können. Dies zeigt, wie das Geschäft im Bordell läuft, in dem fast jede Begegnung Verhandlungen über Preise und Dienstleistungen beinhaltet.

Marx betont, dass in seinem Bordell keine Zwangsprostituierten beschäftigt sind und alle Frauen sich freiwillig für diese Tätigkeit entscheiden.

Das Bordell unterhält ein System der offenen Kommunikation unter den Arbeiterinnen, um sicherzustellen, dass jede Frau aus freien Stücken dort ist und nicht gezwungen wird. Die Sexarbeiterinnen tauschen sich regelmäßig aus und bleiben miteinander in Verbindung, was ihnen hilft, schnell zu erkennen, ob jemand unter der Kontrolle eines Zuhälters steht oder gegen ihren Willen arbeitet. Dieser Ansatz ermöglicht es dem Bordell, in solchen Situationen rasch zu handeln und eine sicherere Umgebung für die Beteiligten zu gewährleisten.

Einer der aufschlussreichsten Teile des Films zeigt, wie die Kunden die Frauen auswählen, für die sie bezahlen möchten. Die Dokumentation zeigt einen Live-Feed aus dem Inneren des Bordells, bei dem ein Kunde in einem Raum sitzt und zusieht, wie die Frauen, leicht bekleidet, eine nach der anderen vorbeigehen. Jede Frau stellt sich kurz vor, und dann teilt der Kunde der Hausdame Maria mit, für wen er sich entschieden hat. Reporterin Lisa Altmeier beschreibt diesen Prozess und hebt die Rolle der 71-jährigen Maria hervor, die die Interaktionen managt.

Stimmen der Sexarbeiterinnen

Die Dokumentation gibt auch den Sexarbeiterinnen eine Stimme und teilt ihre persönlichen Geschichten und Gründe für ihre Tätigkeit in der Branche. Tamara, eine der 30.600 registrierten Prostituierten in Deutschland, spricht über ihren Weg in die Sexarbeit. Zunächst versuchte sie, über OnlyFans mit dem Verkauf von Nacktfotos Geld zu verdienen, doch dies erwies sich als nicht lukrativ genug. Daraufhin entschied sie sich, als Prostituierte zu arbeiten, mit dem Plan, das Geschäft zu verlassen, sobald sie genug Geld gespart hat. Eines Tages hofft sie, eine Familie gründen zu können.

Nicht jeder hält es für realistisch, die Sexarbeit zu verlassen. Hausdame Maria äußert Zweifel und glaubt, dass die meisten Sexarbeiterinnen dauerhaft in der Branche bleiben. Ihre direkte Perspektive verdeutlicht die harten Realitäten und das Stigma, dem Sexarbeiterinnen oft begegnen – auch innerhalb ihrer eigenen Kreise.

Der Film bietet eine unverblümte Darstellung dessen, was bei einer bezahlten Sexbegegnung geschieht, und beschreibt Tamaras Routine mit ihren Kunden. Sie beginnt damit, die Vorlieben und Wünsche des Kunden zu besprechen, nimmt die Bezahlung entgegen und fragt dann, ob der Kunde duschen oder zumindest seine Hände waschen möchte, was ihr besonders wichtig erscheint. Jeder Gast erhält ein sauberes Laken, das die Kissen und andere Oberflächen abdeckt, um Hygiene zu gewährleisten, und es wird Musik gespielt, um die Atmosphäre zu gestalten, bevor sie beginnen.

An profitablen Abenden empfängt Tamara bis zu sechs Kunden, was ihr Einnahmen von bis zu 700 Euro bescheren kann. Sie weist jedoch darauf hin, dass die Realität der Sexarbeit oft anders ist, als man es sich vorstellt. Die Begegnungen sind in der Regel kurz; viele Kunden buchen eine Stunde, beenden den Akt jedoch schon nach acht Minuten. Manche Kunden stehen unter dem Einfluss von Drogen, was manchmal dazu führt, dass der Akt gar nicht stattfindet. Um sich emotional zu schützen, konzentriert sich Tamara während ihrer Arbeit auf den Körper der Kunden und vermeidet Augenkontakt.

Die legale Sexszene in Österreich

Auch Österreich verfügt über eine gut regulierte Sexszene, in der man immer neue Jobs in den besten High-Class-Sexclubs finden kann. Während die zuvor erwähnte Nachricht ein Laufhaus betrifft, gibt es in der Stadt auch andere Arten von Bordellen, die sich besser für neue Mädchen eignen, die in die Branche einsteigen. Lesen Sie unseren Artikel über die verschiedenen Arten von Bordellen, um die Vor- und Nachteile jedes Typs zu verstehen: